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Exkursion auf den Spuren von Annie und Sini

Wenn man heute über die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands spricht, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Man kann  zunächst einmal  das Vorwissen aus vielen medialen Berichten mit entsprechenden Daten und Fakten versehen und diese zur Aufarbeitung der Geschichte nutzen. Im Geschichtsunterricht hat sich der Zugang über einen Roman mit dem Titel “Und im Fenster der Himmel“ zum Thema „Verfolgung von Minderheiten und insbesondere der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten“ bewährt. Die Schüler lasen den Zeitzeugen-Roman, der aus der Sicht eines Kindes geschrieben ist und klärten aufkommende Fragen zum Verlauf des Krieges und der JUDEN-Verfolgung.

Viele dieser Fragen konnten bereits in der Klasse mithilfe der Lektüre geklärt werden; einige blieben aber ungeklärt. Es fiel den Schülern teilweise schwer ihre Fragen zu formulieren. Da die Geschichte auf wahren Begebenheiten u.a. in Winterswijk basiert, ging die Klasse auf Spurensuche nach Überresten der Geschichte, um dort von den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins Kolle Kaal Antworten zur Geschichte zu erhalten.

Zunächst sahen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a Originalaufnahmen eines alten Interviews mit der Autorin und ihrer Schwester. All die Szenen aus dem Buch, in denen sich die beiden Kinder in Angst um ihr Leben versteckten, wurden nun mit dem Bild eines echten Menschen verwoben. Die Schülerinnen und Schüler stellten nun ihre ersten Fragen, die ihnen doch im Klassenraum noch nicht einfallen wollten.

Mit diesen Bildern im Kopf wanderte man gemeinsam zur Synagoge, in der damals schon der Religionsunterricht der jüdischen Bevölkerung stattfand. Danach ging die Spurensuche weiter. Zunächst am Bahnhof, von dem aus damals viele Menschen in die todbringenden Lager der Nationalsozialisten deportiert wurden. Einige Gebäude der damaligen Zeit blieben bis heute erhalten, so dass Winterswijk noch viele sichtbare Spuren der Geschichte aufzuweisen hat.

Am Denkmal für die ermordete jüdische Bevölkerung Winterswijks und seiner Umgebung lasen die Schüler die vielen Namen der Kinder und Erwachsenen, die in die Vernichtungslager verschleppt wurden und dort auf grauenvolle Weise zu Tode kamen. „Eindrücke der Geschichte, die man nicht vergisst“, so die einhellige Meinung der Exkursionsteilnehmer der Klasse 10a.